In unserem Lexikon finden Sie fachkundige Erklärungen zu allen wichtigen Begriffen rund um Heizöltanks, Sicherheits- und Leckagesysteme sowie Tankanlagen.
Egal, ob Sie sich über Tankarten, Armaturen, Sicherheitsvorrichtungen oder Maßnahmen zum Tankschutz informieren möchten – hier erhalten Sie verständlich aufbereitete, praxisnahe Informationen, die Ihnen helfen, Ihre Heizöltankanlage sicher und gesetzeskonform zu betreiben.
Die Sicherheitseinrichtung gegen Aushebern (SgA) wird auch unter verschiedenen Bezeichnungen geführt, etwa als Antiheberventil, Heberschutzventil, Hebesicherung oder Leerhebersicherung.
Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn sich der höchste Füllstand des Heizöltanks über dem tiefsten Punkt der Ölleitung befindet. In dieser Situation besteht das Risiko, dass bei einer Undichtigkeit in der Leitung Heizöl unkontrolliert austritt. Die SgA verhindert genau dieses Aushebern, indem sie die Leitung automatisch verschließt, sobald die Brennerpumpe stillsteht und kein Unterdruck in der Leitung anliegt.
Varianten und Funktionsweisen der SgA
Mechanische Sicherheitseinrichtungen gegen Aushebern werden durch den Saugdruck der Ölbrennerpumpe geöffnet. Dabei entsteht ein zusätzlicher hydraulischer Widerstand in der Ölleitung.
Mechanische Modelle sind entweder membran- oder kolbengesteuert und können je nach Bauart mit einer festen oder variabel einstellbaren Absicherungshöhe ausgestattet sein.
Elektromagnetische SgA arbeiten dagegen elektrisch. Sie werden mit der Brennersteuerung gekoppelt und öffnen automatisch, sobald die Brennerpumpe in Betrieb ist. Diese Variante erfordert keine manuelle Einstellung der Absicherungshöhe und verursacht keinen zusätzlichen Leitungswiderstand. Allerdings muss eine separate elektrische Verbindung zwischen Brenner und SgA vorhanden sein.



Bei standortgefertigten Heizöltanks aus Stahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) ist eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung notwendig.
Da diese großvolumigen Tanks aus starren Materialien bestehen und sich bei Druckveränderungen nicht verformen können, muss verhindert werden, dass sich ein gefährlicher Überdruck im Tankinneren aufbaut.
Um dies sicherzustellen, wird eine spezielle Vorrichtung installiert, die im Falle einer Druckerhöhung eine kontrollierte Entlastung ermöglicht. Dies geschieht beispielsweise über Berstscheiben, federbelastete Schrauben oder eine Gummilippe im Bereich des Domdeckels. Im Überdruckfall öffnet sich diese Vorrichtung und ermöglicht das Austreten der überschüssigen Luft oder Dämpfe, sodass keine Beschädigungen am Tank entstehen können.
Auch bei werksgefertigten GFK-Batterietanks ist eine zugelassene Druckentlastungseinrichtung vorgeschrieben. Sollte diese nicht vorhanden sein, kann die zuständige Behörde eine Nachrüstung verlangen, um die Betriebssicherheit und gesetzliche Konformität der Anlage sicherzustellen.
Jede Heizöltankanlage ist mit einer Lüftungseinrichtung ausgestattet, um Über- und Unterdruck im Tankinneren zu vermeiden.
Bei Tanks mit einem Lagervolumen über 1.000 Litern ist eine fest installierte Lüftungsleitung ins Freie vorgeschrieben. Sie sorgt dafür, dass beim Befüllen oder Entleeren des Tanks stets ein Druckausgleich stattfinden kann – ein wichtiger Beitrag zur Betriebssicherheit und zum Umweltschutz.
Anforderungen an die Lüftungsleitung
Für die fachgerechte Ausführung von Lüftungsleitungen gelten klare technische und gesetzliche Vorgaben:
Anforderungen an die Mündung der Lüftungsleitung
Auch für die Austrittsstelle der Lüftungsleitung – die sogenannte Mündung – gibt es genaue Vorgaben:
Die Fülleinrichtung ist das zentrale Bauteil für das sichere Befüllen eines Heizöltanks. Sie besteht aus dem Füllstutzen mit Verschluss sowie der Füllleitung, die den Stutzen mit dem Lagerbehälter verbindet. Über diese Verbindung wird das Heizöl vom Tankwagen in den Tank geleitet.
Anforderungen an die Fülleinrichtung
Für Heizöl-Tankanlagen mit einem Lagervolumen von mehr als 1.000 Litern gilt:
Sie müssen mit einer sicheren und festen Anschlussmöglichkeit für den Tankwagenschlauch ausgestattet sein. Das bedeutet:
Der Füllstutzen muss ausreichend befestigt oder verankert sein.
Die Füllleitung ist stabil und dauerhaft zu verlegen.
Nur so lässt sich gewährleisten, dass beim Anschluss des Schlauchs keine Kräfte auf Verbindungen oder den Tank selbst übertragen werden – ein wichtiger Sicherheitsaspekt, um Beschädigungen und Leckagen zu vermeiden.
Einbau und Verlegung
Der Füllstutzen kann entweder im Tankraum selbst oder außen am Gebäude angebracht sein.
Wird er an einer Außenwand installiert, muss die bauseitig zu errichtende Füllleitung in einem Schutzrohr durch die Hauswand geführt werden – insbesondere dann, wenn die Wand mehrschalig aufgebaut ist.
Gefälle und Restöl in der Füllleitung
Eine ordnungsgemäße Installation verlangt, dass die Füllleitung mit stetigem Gefälle zum Heizöltank verlegt wird.
Ist dies baulich nicht möglich, muss sichergestellt sein, dass nach der Befüllung kein Heizöl in der Leitung verbleibt.
In solchen Fällen ist am Füllstutzen ein deutlich sichtbares Hinweisschild mit einer entsprechenden Handlungsanweisung anzubringen.
Sicherer Verschluss
Moderne Füllstutzen sind mit einem Bajonettverschluss ausgestattet.
Dieses System ermöglicht eine sichere Verbindung zweier zylindrischer Bauteile, die durch Ineinanderstecken und eine kurze Drehbewegung verriegelt werden.
Dadurch wird ein fester, aber leicht lösbarer Anschluss hergestellt – ideal für den schnellen und sicheren Anschluss des Tankwagenschlauchs.
Wichtig ist außerdem, dass der Füllstutzen gut zugänglich ist und der Befüllvorgang jederzeit beobachtet werden kann.
Das trägt entscheidend zur Betriebssicherheit und zur Vermeidung von Überfüllungen bei.
Bevor ein Heizöltank befüllt wird, prüft der Tankwagenfahrer immer, wie viel Heizöl sich noch im Tank befindet und welche freie Kapazität zur Verfügung steht.
So wird sichergestellt, dass die bestellte Liefermenge vollständig, aber sicher eingefüllt werden kann.
Damit diese Kontrolle möglich ist, verfügt jeder Öltank – bei Batterietankanlagen jeder einzelne Behälter – über einen Füllstandsanzeiger (auch Inhaltsanzeiger genannt).
Er zeigt an, wie viel Heizöl aktuell im Tank enthalten ist und hilft dabei, den maximal zulässigen Füllstand einzuhalten.
Dieser Grenzwert ist entweder direkt auf dem Tank oder auf dem Anzeiger selbst markiert.
Arten und Funktionen von Füllstandsanzeigern
Je nach Tanktyp kann der Füllstand direkt oder indirekt abgelesen werden:
Transluzente Kunststofftanks (durchscheinendes Material) zeigen den Füllstand sichtbar an der Behälterwand.
Ein zusätzlicher Anzeiger ist hier nicht erforderlich.
Undurchsichtige Tanks, z. B. aus Stahl oder GFK, benötigen einen separaten Füllstandsanzeiger.
Dieser kann den aktuellen Inhalt in Litern oder in Prozent anzeigen.
Liegt keine direkte Literanzeige vor, befindet sich an der Anlage eine Umrechnungstabelle, mit der die Werte leicht ermittelt werden können.




Auch beim Befüllen eines Heizöltanks gilt das Prinzip der doppelten Sicherheit.
Bevor Heizöl in den Tank gelangt, prüft der Tankwagenfahrer zunächst, wie viel Heizöl noch in den Tank passt – die sogenannte Freimenge. Anschließend programmiert er die abzugebende Menge am Tankwagen, und der Befüllvorgang beginnt.
Die Überfüllsicherung verhindert, dass der Tank durch versehentliches Überfüllen beschädigt oder Heizöl verschüttet wird.
Sie besteht aus zwei Komponenten, die während der Befüllung elektrisch miteinander verbunden sind:
Dank dieser Verbindung endet die Befüllung automatisch, sobald die voreingestellte Menge erreicht ist.
In den 1950er-Jahren wurden die ersten unterirdischen Heizöltanks installiert – damals noch einwandig.
Mit der Einführung gesetzlicher Vorgaben wurde später vorgeschrieben, dass Tanks doppelwandig ausgeführt sein müssen, um Leckagen und Umweltschäden zu vermeiden.
Um den Aufwand für die Nachrüstung bestehender einwandiger Tanks möglichst gering zu halten, wurde die Kunststoff-Innenhülle entwickelt.
Diese Leckschutzauskleidung kann nachträglich in bereits installierte Tanks eingebracht werden, ohne dass der Tank ausgegraben oder vollständig ersetzt werden muss.
Die Kunststoff-Innenhülle dient als zweite Schutzbarriere zwischen Heizöl und Tankwand und verhindert im Falle eines Lecks das Austreten von Öl.
So lassen sich selbst ältere Anlagen effektiv nachrüsten, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen und die Umwelt zu schützen.
Vor der Installation wird der Tank gründlich gereinigt. Anschließend wird der Tank mit Styroporplatten oder Flies ausgelegt – diese Zwischenlage schützt die Innenhülle.
Die Hülle wird dann im Tank ausgebreitet, und zwischen Innenhülle und Tankwand wird mithilfe eines Saugaggregats ein Vakuum erzeugt.
Zuletzt wird die Hülle mit einem Spannring am Einstiegsdom befestigt und abgedichtet.
Zur Aufrechterhaltung des Vakuums wird ein Leckanzeiger mit Vakuumpumpe installiert.
Fällt das Vakuum ab, wird dies bis zu einem bestimmten Wert automatisch ausgeglichen.
Überschreitet der Wert den Grenzwert, gibt der Leckanzeiger ein optisches und akustisches Alarmsignal, sodass sofortige Maßnahmen erfolgen können.
Zur Gewährleistung des Prinzips der doppelten Sicherheit bei der Lagerung von Heizöl kommen häufig doppelwandige Heizöltanks oder einwandige Tanks mit nachgerüsteter Innenhülle zum Einsatz.
Zwischen den beiden Barrieren dieser Tanks entsteht ein Zwischenraum, der als Überwachungsraum bezeichnet wird.
Das Leckanzeigegerät (LAG) überwacht diesen Zwischenraum kontinuierlich.
Tritt ein Leck an der primären Barriere (Innenhülle oder innere Tankwand) oder an der sekundären Barriere (äußere Tankwand) auf, gibt das Gerät optischen und akustischen Alarm, sodass sofortige Maßnahmen ergriffen werden können.
Es werden zwei Haupttypen von LAG eingesetzt:
Hinweis: Bei neu errichteten unterirdischen Heizöltanks dürfen flüssigkeitsbasierte LAG heute nicht mehr eingesetzt werden.
Für nahezu jeden Anwendungsfall in der Heizöllagerung gibt es das passende Tanksystem. Die Auswahl richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten, den individuellen Anforderungen sowie nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Unterirdische Tanks
Ein unterirdischer Heizöltank ist vollständig oder teilweise im Erdreich eingebettet.
Diese Tankart bietet Vorteile wie Platzersparnis, Schutz vor Witterungseinflüssen und diskrete Installation. Sie ist besonders geeignet, wenn der Lagerort außer Sicht oder in begrenztem Raum liegt.
Oberirdische Tanks
Als oberirdische Tanks gelten Behälter, die sichtbar aufgestellt werden – entweder im Freien, in Räumen oder im Keller.
Oberirdische Tanks sind flexibel, leicht zugänglich für Wartung und Kontrolle und können bei Bedarf einfach erweitert oder verlagert werden.
Moderne Tanksysteme
Alle modernen Tanks – egal ob unter- oder oberirdisch – sind platzsparend, sicher und zuverlässig.
Für unterschiedliche Anforderungen stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung, sodass die Heizöllagerung maßgeschneidert auf den Standort und den Bedarf erfolgen kann.
Die Demontage von Heizöltanks ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die vorhandene Wärmeversorgung auf eine andere Energiequelle umgestellt wurde oder Platz benötigt wird.
Dies gilt für oberirdische Tanks, Keller- oder Batterietanks sowie für Kunststoff- und Stahltanks.
Eine Tankdemontage sollte nur durchgeführt werden, wenn die Tanks nicht mehr benötigt werden.
Die Arbeiten dürfen ausschließlich von einem zugelassenen Fachbetrieb nach WHG erfolgen.
Selbst durchgeführte oder unsachgemäße Demontagen können lebensgefährlich sein und schwere Umweltschäden verursachen.
